Die Wechselatmung
Die Tage werden kürzer, die Temperaturen fallen langsam und die Corona-Pandemie hält uns nach wie vor in ihrem Bann.
Gerade jetzt ist es unerlässlich, dass wir unser Immunsystem stabilisieren.
Dafür empfehle ich Dir auch eine bewährte yogische Übung aus dem Pranayama: die Wechselatmung.
Pranayama bezeichnet die bewusste Regulierung und Vertiefen der Atmung durch Achtsamkeit und beständiges Üben.
Wirkung der Wechselatmung
Die Wechselatmung hat eine positive Wirkung auf unser Herz-Kreislauf-System, unsere Atemwege und Lungen. Sie fördert die Konzentrationsfähigkeit und hilft uns, zur inneren Ruhe, Kraft und in ein mentales Gleichgewicht zu gelangen. Durch regelmäßige Übung erhöhen wir unsere Lungenkapazität und können unsere Vitalität stärken. Wahrscheinlich bekommen wir seltener eine Erkältung und leiden weniger unter Heuschnupfen oder Asthma. Die Wechselatmung wirkt ausgleichend und harmonisierend auf alle Körpersysteme.
Übungsanleitung für eine Variante der Wechselatmung
Du sitzt aufrecht, ruhig und gelöst auf einem Stuhl oder auf einem Kissen am Boden.
Die Finger beider Hände liegen, mit den Handflächen nach oben, übereinander. Die Enden der Daumen sind gerade und mit Kontakt zueinander. Die Handkanten berühren den Unterbauch. Die Hände werden entspannt unterhalb des Bauchnabels gehalten.
Schließe möglichst die Augen und atme mehrmals ruhig und natürlich ein und aus.
Führe dann die rechte Hand zur Nase, lege den rechten Mittelfinger auf den rechten Zeigefinger und halte das linke Nasenloch mit der Außenseite des rechten Mittelfingers zu.
Atme durch das rechte Nasenloch ein. Halte die Luft an.
Wechsle dann die Finger, das heißt, Du legst den rechten Zeigefinger auf den rechten Mittelfinger und hältst mit der Innenseite des rechten Mittelfingers das rechte Nasenloch zu und atmest durch das linke Nasenloch aus. Wiederhole das jeweils zweimal.
Anschließend machst Du diese Übung mit der rechten Hand und der entsprechenden Fingertechnik andersherum. Das heißt, Du atmest dreimal durch das linke Nasenloch ein und dreimal durch das rechte entsprechend wieder aus.
Wichtig ist, dass das jeweilige Nasenloch immer mit dem Mittelfinger zugehalten wird, der Zeigefinger hat lediglich Kontakt zum Mittelfinger.
Halte die Hände anschließend wie zu Beginn der Übung vor Deinem Unterbauch und atme dreimal ruhig, bewusst und natürlich durch beide Nasenlöcher ein und aus.
Konzentriere Dich dann nicht mehr auf Deine Atmung und verweile noch etwas in entspannter und aufrechter Körperhaltung.
Lege zum Schluss Deine Hände auf Deine Kniegelenke, öffne Deine Augen langsam und schaue dann bewusst nach außen, um die Übung zu beenden.
Übe jederzeit und so oft Du möchtest – viel Freude dabei!